Auf weitere Zutaten wie Glamour und Karriereplan hat die Band offenbar keine Lust: Die wenigen Bilder des Quartetts wirken wie schnell in einer Probepause geknipst, Interviews sucht man online ebenso vergeblich wie die Nachnamen der Bandmitglieder, und selbstverständlich wurde das Debüt This Tribe Of Yours gemeinsam live eingespielt. Die puristische Haltung passt dabei sehr gut zu dem trockenen Rumpelsound, den sich die Band bei den Protopunks von MC5 und The Stooges und beim Garagen-Revival zu Beginn der 80er Jahre abgeguckt hat. Dass der gemeinsame Gesang von Gitarrist Jan und Bassistin Anna ein bisschen dünn klingt, wirkt vor diesem Hintergrund eher passend als störend. Für die nötige Fülle im Klang sorgt ohnehin der psychedelische Einschlag, der in Crazy One einen schleppenden Black-Sabbath-Refrain mit einer porösen Jack-White-Strophe verheiratet und in I Killed The Light einen Verzerrer-vernebelten Abstecher nach Woodstock macht. Auch bei weniger zugedröhnten Songs wie dem Titelstück oder Dirty Hands hängt immer etwas Flimmern in der Luft, die Gitarren von Jan und Jessica haben durchweg erhöhte Temperatur. Richtig wach zeigen sich nur You Got Me Black Lungs und Volcano, in deren Adern die rohe Energie von Iggy Pop und Co. fließt. Keine Frage: Da ist wenig Pop in diesem handgemachten Debüt, das sich oft kratzbürstig gibt und dann wieder mit roten Augen durch einen hindurchsieht. Etwas mehr auf den Punkt wäre stellenweise trotzdem gut gewesen.