Wenn Rocker rasten: Zwei Gitarristen machen Klaviermusik, covern die Stooges und die Stones. Ryan Adams ist darüber völlig aus dem Häuschen.
“They are one of my great favourites of all time, definitely top 10 on my list.” Der da so redet heißt Ryan Adams und ist ein junger, gefeierter Songwriter, der neue Sprinsteen, der neue Dylan usw.. Und er redet über M. Hederos & M. Hellberg. Er muss sie lieben. Warum? Fangen wir hinten an: Martin Hederos klampft bei Soundtrack Of Our Lives, Matthias Hellberg tourte als Gitarrist mit den Hellacopters und Diamond Dogs. Rocker, die beiden. Kommen sie zusammen, werden sie ganz weich. Ihr Debüt-Album hatte keinen Namen, entstand am Piano und wurde im heimatlichen Schweden hoch gelobt. Das zweite Album heißt “Together In Darkness” und klingt auch so. Traurig. Besinnlich. Schummrig. Klaviermusik umwölkt von Orgelspiel, Glockenklang und Akustik-Gezupfe. Wieder schön – anachronistisch und retro. Wer macht denn heute noch solche Musik? Da fühlte sich Ryan Adams verstanden, der auch klingt, als sei er von gestern. Der Witz ist aber: Hederos & Hellberg spielen nach: “No Fun” von den Stooges, “Shine A Light” von den Rolling Stones und “Mellow My Mind” von Neil Young. Das machen sie so gefühlvoll und eigensinnig, dass die Coverversionen von den fünf hervorragenden Eigenkompositionen auf dem Album kaum zu unterscheiden sind. Großkalibrige Tränenzieher. Ryan Adams nahm die sonst so Lauten übrigens mit auf Europatour.
weitere Platten
dto.
VÖ: 31.03.2003