Maya Arulpragasam aka M.I.A. blickt auf ein bewegtes Leben zurück: Als Kind im Kreise tamilischer Freiheitskämpfer auf Sri Lanka, als Teenie im indischen Exil, als junge Kunststudentin im englischen Surrey hat sie schon viel gesehen. Und verarbeitet all das zu einem Debütalbum, das in England und den USA gleichermaßen zum Ding der Stunde hochgelobt wird. Zugegeben: Einzigartig ist das alles absolut – eine wilde, gleichwohl extrem minimalistische Mischung aus schäumendem Dancehall, fies knarrendem Electro, brummelndem HipHop und modernem Beat-Eklektizismus; gewürzt mit einem textlichen Kauderwelsch aus Straßen-Amerikanisch, Cockney-Englisch und den Ureinwohner-Sprachen ihrer Srilankischen Vorfahren. Abgerundet durch beherzt fiese Sounds und brüchige Arrangements, ist diese Mischung so fancy und zeitgemäß, dass die kollektive Hipster-Hysterie nicht weiter überrascht. Denn anders ist das allemal. Und doch bleibt bei näherer musikalischer Betrachtung nicht allzu viel Substanz, schon beim dritten Durchlauf nervt dieses penetrante Anderssein mehr als dass es begeistert. Obwohl: Leute, denen bei Peaches ganz blümerant wird und die Tok Tok vs. Soffy O für geniale Popmusik halten, werden sicher begeistert sein. Allen anderen kann man’s nicht wirklich empfehlen.