Macky Messer
All For The Goo

Von 2011 bis 2016 wehte mit dem elektrisierenden Sound von Macky Messer frischer Wind durch die Dortmunder Musikszene, bis sich die Truppe um Menny Leusmann überraschend zurückzog. Doch es scheint, als hätten sie den Break nur gebraucht, um Energie zu sammeln, um sie nun in sieben Songs zu entfesseln.
Schon der Opener “She Kissed Me” atmet mit drängenden Riffs und treibendem Rhythmus die Luft enger Clubs mit einer dicken, klebrigen Schicht aus verschüttetem Bier und Schweiß auf dem Boden. Doch das wahre Highlight wartet in der Albummitte: “Madman” beginnt mit federnder Bassline und gipfelt in einer Hook, die sich spätestens nach zwei Durchläufen im Kopf festsetzt. Eine Indierock-Hymne, auf die vor 20 Jahren jede Band mit “The” im Namen stolz gewesen wäre.
Dass Macky Messer auch anders können, beweist “Shake You Off” – eine minimal instrumentierte Pianoballade, die allein von Leusmanns markanter Stimme getragen wird und in ihrer Reduzierung fast zerbrechlich wirkt. Der größte Trumpf der Platte ist jedoch die Produktion: roh, ungestüm und gleichzeitig erstaunlich transparent. Jedes Instrument sitzt, nichts überlagert sich. Macky Messer zeigen, dass Dortmund musikalisch mehr zu bieten hat als das “You’ll Never Walk Alone” der Südkurve. “All For The Goo” ist eine kleine Perle, die nichts neu erfindet, aber mit Spielfreude, Herz und DIY-Mentalität Lust auf durchtanzte Nächte macht.
Das steckt drin: Interpol, The Strokes, Queens Of The Stone Age