Mad Honey
Satellite Aphrodite
Es könnte sein, dass Mad Honey aus Oklahoma mit ihrem ätherischen Dreampop bald in höchste Indie-Sphären abheben. “Satellite Aphrodite” hält nämlich vieles bereit, was für eine wachsende Hörerschaft sorgen könnte. Etwa der melancholisch-verhangene, teils Ambient-artige Charakter der Songs samt schwelgendem Gesang und das dezent eingesetzte und fast kühl wirkende Gerüst aus Gitarren, Bass und Schlagzeug, das auch mal als noisige Wand eingesetzt wird. Oder das Wechselspiel aus Druck und Entspannung.
Das Schöne an “Satellite Aphrodite” ist aber, dass die Platte nicht bei groß Inszeniertem aufhört, sondern Platz lässt für Extravaganzen wie Störgeräusche und kleine Produktionskniffs. Die stringente und enigmatische Klangfarbe der Stimme von Sängerin Tiff Sutcliffe schafft Nähe und Distanz zugleich. So entfaltet sich “Satellite Aphrodite” am stärksten in den ruhigen Momenten wie dem Opener “Tuffs Last Stand” oder “Larkspur”.
Insgesamt bietet “Satellite Aphrodite”, veröffentlicht auf dem Hardcore-/Punk-Label Deathwish, von weich geschrammelten Gitarrenballaden bis zu riff-lastigem Rock vieles. Ein paar Abzüge in der B-Note gibt es dennoch. Klar, der breiige Sound ist ganz offensichtlich gewollt, aber bei Stücken wie “Eileen” geht er an die Schmerzgrenze. Das ändert aber nichts daran, dass Mad Honey mit ihrem Debüt ein ausgegorener Auftakt gelungen ist.
Das steckt drin: Beach House, Downward, My Bloody Valentine