Während das Londoner Trio auf seiner 2019 veröffentlichten, nach der Band benannten EP über weite Teile noch auf das Verträumte und Entspannte des Psychedelic Rock setzte, baut die Band auf ihrem Debüt Rebirth die härteren Soundelemente weiter aus. Dabei lassen Madmess den Songs stets genug Raum, um sich Genrekonform entfalten zu können: So beginnt der fast zehn Minuten lange Opener “Albatross” mit einem zunächst ganz zärtlich dahinfließenden Spiel aus einzelnen Tönen, um sich in der zweiten Hälfte zu einem Sturm aus Verzerrungen, Energie und Riffs zu steigern. An diesem Punkt knüpft das folgende “Mind Collapse” an, das seine Thematik rund um Drogenmissbrauch und psychische Krankheiten in einen Wechsel aus instrumentalen Unberechenbarkeiten verpackt – mal rasend schnell, mal psychedelisch langsam und schließlich sogar unterstrichen durch Gesang, der bei Madmess eine Seltenheit ist. Gesang gibt es auch im Titelsong: Hier arbeitet sich das Trio erneut durch dynamische Episoden voller Rhythmik und Härte, die besonders in den proggigen Parts an eine Kombination aus Kyuss und Baroness erinnern. In “Stargazer” versuchen Madmess schließlich, die Weiten des Universums einzufangen – mitreißend und grenzenlos wie ein Blick in die Sterne.