Madonna Hip Hop Massaker machen ihrem Namen alle Ehre und strecken jeden Hörnerv nieder, der nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Gerade als in Berlin so etwas wie eine neue Pop-Bewegung aufzublühen droht, erscheinen jetzt auch Madonna Hip Hop Massaker wieder mit einem neuen Album an der Bildfläche. Heavy Rotation heißt es und treibt all die Eigenschaften auf die Spitze, die schon den beiden Vorgängern den Erfolg auf breiter Ebene verweigerten. Zuckerbrot mag ja mitunter auch ohne Peitsche auskommen, doch Madonna Hip Hop Massaker fehlt dabei nicht nur die Unbekümmertheit, sondern vor allem auch die Cleverness. Zwei Songs (Big Mistake und Lovesong) lang geht der Bubblegum-Pop vielleicht noch gut, doch wer seinen Stücken Titel wie Lovestory No. 3, Love & Trash, Lovesong oder zur Abwechslung auch mal Intimate Striptease verleiht, wirkt dadurch auch nicht gefühlsechter. Ein Herz aus Stein schlägt bei Madonna Hip Hop Massaker wirklich nicht, dafür aber eines aus glibberiger roter Grütze. Denn Heavy Rotation ist entschieden zu süß, mit einer Menge künstlicher Farbstoffe gesegnet und so klebrig, dass das Album – einmal dort platziert – für immer im CD-Regal haften bleibt. Wenn Berlin wirklich Schule macht, sollten Madonna Hip Hop Massaker dringend zum Nachsitzen antreten. Vom Hoffnungsträger zum Wasserträger – so schnell kann es gehen.
weitere Platten
dto
VÖ: 30.11.1999
Radical Romance
VÖ: 01.01.1900