Madsen
Die Weihnachtsplatte
Text: Vivien Stellmach | Erschienen in: VISIONS Nr. 382
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Die Weihnachtsplatte verfolgt ähnlich wie das Punkalbum “Na gut dann nicht” (2020) ein Konzept. Nur eifert die Band aus dem Wendland diesmal nicht den Ramones nach, sondern veröffentlicht elf Songs als „Alternative zum musikalischen Kitsch“ in der Weihnachtszeit. Wie es sich für Madsen gehört, ist dabei nicht alles schön und gut: “Einsame Herzen” macht auf Menschen aufmerksam, die nicht nur an Weihnachten alleine sind und gesehen werden müssen. “Weihnachtslichter” klingt besinnlich und trifft auf schwungvolle Songs wie “Es geht wieder los” und “Weihnachtsparty Legende”.
Um Zeilen wie „Emotionen kochen über wie Kartoffeln auf dem Herd“ sind Madsen dabei nicht verlegen. “Merry Christmas To Me”, “Ich tanze im Schnee” und “Weihnachtslied zum Tanzen” halten aber dagegen und erinnern an ihren frühen, raueren Sound.
Spaß und Leichtigkeit schwingen immer mit, das passt auch zum Credo: Punk statt Kitsch, laut anecken, statt brav am Tisch sitzen. Da geht auch ein Schunkel-Song wie “Niemand liebt dich”, in dem Frontmann Sebastian Madsen sein betrunken-gebrochenes Herz singen lässt. Und was wäre Weihnachten ohne das graue Wetter, um das es in “Weiße Weihnacht” geht? Alles in allem ist Madsen gelungen, was sie sich vorgenommen haben: Ein Weihnachtsalbum, das ihren typischen Sound einfängt und an den Feiertagen für Abwechslung sorgt. Gut, dass es dabei so viel rumpelt.
Das steckt drin: Montreal, Ramones, Sondaschule
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