Die Corona-Pandemie hat auch die Pläne der Band aus dem Wendland durcheinandergeworfen, nach einer großen Tour im Frühjahr ein schon fertig geschriebenes Album aufzunehmen. Irgendwann hatte Sänger Sebastian Madsen “plötzlich total Bock auf Punk”, also kaufte er sich das 1976 veröffentlichte Debüt der Ramones auf Vinyl und fing mit seiner Band an, rudimentären Drei-Akkorde-Punk zu schreiben. “Na gut dann nicht” ist innerhalb von zwei Wochen im bandeigenen Studio entstanden. Dementsprechend impulsiv klingt es auch, der stoische Titelsong bleibt mit seinem simplen Text gleich im Ohr hängen: “Ich habe eine Stimme und ich habe eine Wahl/ Manchmal denk’ ich einfach nur: Ihr könnt mich alle mal”, heißt es im Refrain. “Herzstillstand” bedient sich mit Bierfahne an Alphavilles “Forever Young” und “Supergau” identifiziert die Menschheit mit reichlich Metal-Riffing als “größten anzunehmenden Unfall”. In den Texten steckt viel Madsen-Humor und auch musikalisch hat sich die Band nicht ganz von ihrem hymnischen Rock gelöst. “Auf deinem Balkon” lässt sich von einer fröhlichen Melodie tragen und “Protest ist cool aber anstrengend” klingt wie ein alter “Goodbye Logik”-Song. “Na gut dann nicht” ist kein tiefschürfendes Album, aber das soll es auch nicht sein, sondern ein kleiner Spaß in verrückten Zeiten.
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