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    Madvillain
    Madvillainy

    VÖ: 03.05.2004 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text:
    9 / 12

    Fahriges, aber hochgradig spannendes Kollabo-Ding von zwei HipHop-Querschießern: Produzent Madlib und MC Doom. Der nächste Level? Vielleicht.

    Wenn man über Neu-Interpretationen des HipHop-Gedankens philosophiert und nach Auswegen aus dem konventionellen Raster fahndet, fallen einem seit bald zehn Jahren immer wieder zwei Namen auf: Madlib, Produzent für diverse Ostküsten-Freaks und als Jaylib auch mit seiner eigenen Crew unterwegs, und Doom, näselnder Reporter des Underground-Daseins mit so schicken Künstlernamen wie Viktor Vaughn, King Gheedora oder Monster Island Czars. Hier haben sich zwei gefunden: Madvillain ist Grenzwert-HipHop vom anderen Ende des Rap-Universums. Mal funky wie scheiße, mal verdreht wie rückwärts gespielte DJ Shadow-Ästhetik, passiert auf diesen 22 Tracks mehr als im gesamten Lebenswerk manch eines HipHop-Superstars. Vieles wirkt wie ein flüchtiger Entwurf, wie ein Patchwork brillanter Ideen, das sich aber am Ende zu einem großen Gesamtbild zusammen baut. Jenes ist begeisternd, wenn auch anstrengend, weil es aus Dutzenden kleiner Bruchstücke besteht. Es gibt Hardcore-Momente im Kontrast mit butterweichen Schmeicheleien, alten Funk und SciFi-Sound, deftigen Stoff und klassisch Rollendes. Dazu kauderwelscht Doom in seiner erhabenen, äußerst lässigen Weise Texte, die selbst Jack Kerouac zur Ehre gereichen würden. Diese Platte ist nichts für Traditionalisten; doch wer frische, progressive Klänge mag, wird sie lieben.