Grundsätzlich hat sich seit dem Debütalbum “Dusk To Dusk” nicht viel bei Maggot Heart geändert: Berlin, die Wahlheimat der Schwedin, bleibt eine Hauptinspiration, aufgenommen wurde aber auch “Mercy Machine” in Stockholm. Olssons Ex-Grave-Pleasures-Kollege Uno Bruniusson am Schlagzeug und Bassistin Olivia Airey sorgen wieder für subtil-wuchtige Rhythmen, die Olssons widerspenstigem Gitarrenspiel gewachsen sind. Das ist in “Roses” besonders schön zu hören, das sich mit Metal im Herzen, wie ihn die Protagonistin schon mit The Oath kultivierte, kopfüber ins Kaninchenloch stürzt, wobei das Wunderland bei Maggot Heart natürlich die morbide Seite der modernen Großstadt ist, etwa die entgleisende Party mit dem besten Soundtrack, für den sich der Titelsong empfiehlt: “Somebody’s opened up the snakepit/ Somebody’s vomiting teeth and nails/ I don’t know any of these faces/ Yeah, I’m stuck with them in this hell”. Dass die Welt insgesamt näher am Abgrund tanzt als noch vor zwei Jahren, war ja abzusehen. “The end beckons as life before it/ A taste of fury, a wave of beauty”, singt Olsson daher im verspulten Psychrock-Danse-Macabre “Senseless”, einem späten Highlight der Platte. In ihrer Gesamtheit ist die eine Freude für alle, die es düster, ein wenig schmutzig und vor allem rau, aber doch auf seltsame Weise
elegant mögen.
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