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    Magnapop
    Mouthfeel

    VÖ: 25.07.2005 | Label: Devil Duck/Soulfood
    Text:
    7 / 12

    Ein wenig aus der Zeit gefallen, aber doch wertvoll: Verzerrter und charmanter Indie-Pop aus Georgia.

    Eine Magnapop-Platte im Player zu haben ist so, als erobere der Golf III wieder die Autobahnen. Ein unverhofftes, etwas unwirkliches, aber doch sehr angenehmes Gefühl. Denn Magnapop und Golf III – das bedeutet eine Menge Urvertrauen. Die Zeit von Linda Hopper und Ruthie Morris war die erste Hälfte der Neunziger. Damals machten Magnapop ein wirklich gutes (“Hot Boxing”) sowie zwei halbgute Alben und gestalteten mit ihrem ruppig-liebevollen Fuzzbox-Indiepop die vom Grunge verseuchte Alternative-Welt eine Nuance schöner, weil weiblicher. Neun Jahre nach dem Abgesang “Rubbing Doesn’t Help” jetzt also “Mouthfeel”. Grunge ist tot, steht vielleicht kurz vor der Auferstehung, aber Weiblichkeit kann die Welt weiterhin gebrauchen. Schön also, dass es Lieder wie “Satellite” oder “California” gibt, die alles halten, was man sich von Magnapop-Songs verspricht. Diese Lieder könnten auch Bananarama singen, denn die Melodien sind purer Pop – nur, dass Hopper und Morris immer noch auf Distortion und Polterschlagzeug stehen. Heraus kommt ein typischer Indierock-Sound: scheppernd und eindimensional, dafür einige Momente lang ganz nah am Herz. Herausragender Song der Platte: “Elliott”, das an die größte deutschsprachige Damen-Indiepop-Band erinnert, die Lassie Singers. Wo wir gerade dabei sind: Die wollen wir auch zurück haben!

    weitere Platten

    Rubbing Doesn`t Help

    VÖ: 30.11.1999