Even Johansen, Mastermind hinter dem Ein-Mann-Projekt Magnet, kommt aus dem norwegischen Indie-Zentrum Bergen (u.a. Röyksopp, Motorpsycho, Kings Of Convenience). Mittlerweile lebt er allerdings auf einem einsamen Bauernhof in den schottischen Highlands. Dort kann man den melancholischen, in sich gekehrten Singer/Songwriter bestimmt leichter geben als in einer mit Künstlerkneipen und Rockclubs übersäten Stadt. Das hat mit drei von der UK-Presse gefeierten EPs bereits wunderbar geklappt, und nun liefert der Ex- Chef von Bands wie Libido und Chocolate Overdose sein internationales Debüt ab. “On Your Side” fällt, sowohl dank der Abgeklärtheit, was die sparsamen – dabei keinesfalls nackten – Arrangements, als auch die Tiefe seiner Texte (bestes Beispiel: “Everything”s Perfect”) angeht, beinahe beängstigend reif aus. Streckenweise könnte er gar als eine Art Radioheadisierter Elliott Smith durchgehen. So sphärische, dennoch leicht und locker wirkende Lieder wie “Where Happiness Lives” oder das romantisch simple “I’ll Come Along” hätte er in den späten 90ern jedenfalls noch nicht zustande bekommen. Doch inzwischen gelingt ihm sogar etwas, das für Künstler dieses Genres eigentlich ein absolutes No ist: eine gute Bob Dylan-Coverversion. Im Duett mit der irischen Kollegin Gemma Hayes lässt er mit “Lay Lady, Lay” die Herzen selbst der toughesten Dylanologen weich werden.