Mahogany
Connectivity!
Text: Wolfgang Kienast
Wer ein Edelholz als Namen wählt, macht das nicht ohne Grund. Mahogany klingen elegant, ein wenig antiquiert, leicht und luftig, aber kühl dabei, kostbar, snobistisch, ganz in eigenen Sphären weilend. Diese Musik macht aus einem Zwölf-Quadratmeter-WG-Zimmer eine viktorianische Parkvilla. Der erste Gedanke: Da hat jemand auf dem Dachboden der Cocteau Twins einen alten Koffer mit Skizzen und unveröffentlichtem Material gefunden. Deren männliche Hälfte, Robin Guthrie, ließ es sich denn auch nicht nehmen, Remixe anzufertigen, die dem Album beigefügt sind. Ehre, wem Ehre gebührt, aber es wäre nicht einmal nötig gewesen, Mahogany können auch im Original punkten. Ausfälle gibt es auf “Connectivity!” nicht, jeder der elf Songs ist ein komplex und präzise gearbeitetes Kleinod, vielschichtig und ein Beleg dafür, dass opulent kein Synonym für überfrachtet sein muss. Nicht zu verleugnen ist eine Nachbarschaft zum Kitsch, von dem jedoch die durchweg unterkühlte, synthetisch anmutende Klangfärbung letztlich ebenso trennt wie der weltferne Gesang. Schwärmerisch veranlagten Menschen, die neben den frühen 4AD-Bands auch Stereolab hören oder Pram, sei die Band aus Brooklyn unbedingt ans Herz gelegt.