Major Stars
Roots Of Confusion Seeds Of Joy
Text: Martin Burger
Ganz im Stil des guten Nick Saloman alias The Bevis Frond und seinem Woronzow-Imprint führen Biggar und Rogers daheim in Boston ihr Mini-Label Twisted Village. Dort sind in 36 Jahren 32 ausufernde Garage-Psych-Alben erschienen, bei denen mindestens eine(r) von beiden beteiligt war – der Großteil aber nur in den USA. Ob die Band gerade Crystalized Movements, Heathen Shame, Magic Hour oder seit 1997 eben Major Stars heißt, die Vermählten sind im Grunde nur auf den abschließenden Exzess aus. Beim Benennen der Solos im Backkatalog kommt man sich schnell vor wie Forrest Gumps bester guter Freund Bubba: Es gibt Wah-Wah-Solos, harmonische Solos, dissonante Solos, Dudelsolos, J Mascis-Solos, Was-zum-Geier-Solos… auch “Roots Of Confusion Seeds Of Joy” ist vollgestopft mit ihnen, dabei wirkt es schon geraffter als seine vielen Vorgänger: Kein Song ist länger als acht Minuten. Reißt beim eröffnenden Noise-Jam “The Tightener” nicht der Geduldsfaden, eröffnet sich eine live eingespielte Welt des Gitarrenwahnsinns, hinter dem laut Presseinfo die Methode Dauerproben stecken soll. Die C-Parts von “Echo”, “Spun Around” oder “All For One” täuschen Zusammenhänge vor, wo in Wirklichkeit die Ursuppe brodelt, und irgendwo davor singt Noell Dorsey, die mittlerweile vierte Frontfrau von Major Stars, ein Loblied auf die Logik. Das kann man lächerlich finden oder genialisch, nur egal ist einem Album 33 nicht.
weitere Platten
Motion Set
VÖ: 11.11.2016
Decibels Of Gratitude
VÖ: 27.11.2012
Return To Form
VÖ: 15.01.2010
Mirror/Messenger
VÖ: 16.11.2007