Stephen Malkmus And The Jicks
Sparkle Hard
Text: Christian Wiensgol
Er experimentiert halt gern. Nach nunmehr 18 Jahren und sieben Alben mit The Jicks sei ihm das gegönnt. Mit mittlerweile 52 Jahren sei ihm auch verziehen, dass er glaubt, mit Autotune etwas Frische in seinen Sound bringen zu müssen. “Rattler” steht mit entstellter Stimme und planlosem Spannungsaufbau zwar ärgerlicher Weise an zentraler Stelle von “Sparkle Hard”, macht aber nach drei Minuten Platz für den fuzzigen Höhepunkt “Shiggy”, in dem Malkmus vom Underground singt und auch so klingt. Genauso groß und genauso geradeaus ist “Bike Lane”, das mit seiner Rhythmusfraktion nach dem Black Rebel Motorcycle Club klingt und ein paar wunderschöne Gitarrenmelodien bereithält, sich textlich aber überraschend mit Polizeigewalt auseinandersetzt. In den ruhigeren Momenten bleibt Malkmus trotz Klavier und Streichern stets songorientiert. Selbst die beiden Longtracks “Kite” und “Difficulties/Let Them Eat Vowels” sind weder überambitioniert, noch verrennen sie sich in ziellosen Jams. Vielmehr sorgt ihr wandlungsreicher Aufbau dafür, dass man sie gar nicht als große Songbrocken wahrnimmt. Dann wäre da noch die Sache mit dem Country-Duett. Malkmus posiert nicht nur auf einem aktuellen Pressefoto in Cowboykluft auf einem Schimmel und streut auf “Sparkle Hard” hier und da Country-Anleihen ein. Er schrieb mit “Refute” auch ein von Slide-Gitarre und Fidel angetriebenes Stück, für das er Kim Gordon als Duettpartnerin gewinnen konnte, die man so noch nie gehört hat. Ein Clou, der für schelmisches Grinsen sorgt.
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