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    Malkovich
    Kings N'Bosses

    VÖ: 27.04.2007 | Label: Go-Kart/Roughtrade
    Text: Stefan Layh
    5 / 12

    Den hitzigen Hauruck-Hardcore des Debüts haben Malkovich aufgemotzt. Mit Tempo- und Genregehopse und nicht immer kontrolliertem Chaos.

    Malkovich nummerieren einfach durch: Auf ihrem Debüt “A Criminal Record” (2004) benannten die Niederländer jeden Song mit einer dreistelligen Zahl zwischen “017” und “031”. Auf “Kings N’Bosses” finden sich die Kompositionen “035” bis “047”. Die Zahlen sind ein wenig höher, der Anspruch von Malkovich auch. Den bislang eher kompromisslos-unaffektierten Hardcore zieren jetzt einige Stilblüten. Mal orientiert sich “Kings N’Bosses” am düsteren Metal von Mastodon, dann liegt die Würze von Turbonegro-Arschraketen in der Luft, anderswo schimmert das manische Stilgemenge von JR Ewing durch. Malkovich lieben Tempowechsel, ballern sich den Weg durch ihre Songs und landen urplötzlich bei raren, aber relaxten Momenten zum Luftschnappen. In bedrohlichen Augenblicken wiederum erinnert “Kings N’Bosses” an ein knittriges Abziehbild von The Dillinger Escape Plan. Im Gegensatz zu jenen Filigrantechnikern nimmt man Malkovich nicht ab, dass sie jederzeit wissen, was sie tun. Zum einen, weil Malkovich musikalisch eher grobschlächtig zu Werke gehen. Zum anderen, weil die selbsternannte Partykapelle sich eh nicht ernstnimmt, wie das Bandfoto beweist. Wer traut diesem Axl-Rose-Double, dem feinen Casino-Yuppie oder dem schwarzfelligen Riesenkaninchen schon einen genreverschweißenden Geniestreich zu?

    weitere Platten

    A Criminal Record

    VÖ: 18.10.2004