Von der Devise “weniger ist mehr” scheinen Mamasweed nicht gehört zu haben. Die Liner Notes zu ihrem zweiten Album sprechen Bände: Auf sieben Musiker ist die Band inzwischen angewachsen, dazu sind ein rundes Dutzend Gäste vertreten. Die sind mal berühmt, wie Jerome Bugnon und Moritz Delgado von Seeed, die in ihre Tröten pusten, oder bedienen exotische Instrumente wie eine Marokkanische Rahmentrommel, wie ganz stolz angeführt wird. Und weil Strokes-Produzent Gordon Raphael zufällig vor Ort war, hat er gleich den Mix übernommen. Es passiert viel auf “Electric Zeppelin”, manchmal so viel, dass der Song aus dem Fokus gerät und der Hintergrund zum Vordergrund wird. Der Spaß am Musizieren auf hohem technischem Niveau – zwischen Hippierock und Postcore, zwischen Motorpsycho und The Who – war den Beteiligten offenbar am wichtigsten. Auf Konserve kommt zwar nur die Hälfte davon an, aber das ist beileibe nicht wenig. Versteckte Hits wie “This Is What I Want” und das gesellige “Hero Of Love” inbegriffen. Es muss eine Riesensause gewesen sein in den Mamasweed-Studios von Beatsteaks-Produzent Moses Schneider. Alle Instrumente lagen rum, und jeder nahm sich, was er brauchte, ohne etwas umzuwerfen. Wäre man gern bei gewesen.