Mammoth WVH
Mammoth II
Uns Unwürdigen gegenüber haben Superheldenkinder es nicht leicht. Etwas dezent Gruseliges umgibt Multiinstrumentalisten, die wie Wolfgang Van Halen alias Mammoth WVH willens und in der Lage sind, ihre Alben komplett alleine einzuspielen und einzusingen. Im schlimmsten Fall hat Superwolfgang es doppelt schwer, Sympathiepunkte zu ernten, obwohl er mit “Mammoth II” eines der besten Hardrock-Alben der vergangenen zehn Jahre hinlegt.
Das zweite Album von Mammoth WVH nimmt sich die Freiheit, alle Insignien der Hardrock-Hochzeiten auf Händen zu tragen: Audiophilie, Optimismus, Virtuosität, der Glauben an eine bessere Welt durch Rock’n’Roll. Als Handwerker bringt Van Halen alles mit, um nicht mehr mit dem Anhängsel “Junior” relativiert zu werden. Einen perfekten Instinkt für den vierten Akkord. Absolute Dringlichkeit in einer kraftvollen und zugleich sublimen Bluesstimme. Lauter Einsen in den Instrumentalfächern auch über die Gitarre hinaus.
Die Ideen in den zehn Songs von “Mammoth II” entfalten sich mit den Möglichkeiten des von Eddie Van Halen gegründeten 5150-Studios zu 48 unverkrampften Minuten in einer Welt voller Krämpfe. Dass sie dabei genau auf dem schmalen Grat zwischen radioaffiner Gitarrenmusik und Bands von den Beatles bis Extreme balancieren können, spricht für einen echten neuen Superhelden.
Das steckt drin: Alter Bridge, Dizzy Mizz Lizzy, The Intersphere
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Mammoth WVH
VÖ: 11.06.2021