Man On Man
Provincetown
2021 war die Liebesbeziehung zwischen Roddy Bottum (Keyboarder bei unter anderem Faith No More und Imperial Teen) und seinem (musikalischen) Partner Joey Holman auf ihrem Debüt “Man On Man” Thema Nummer 1 und eingebettet in melodischen, humorvollen Indierock.
“Provincetown” ist nun weniger persönlich und als Hommage an die gleichnamige Stadt in Massachusetts zu verstehen, die seit den 70ern als Zufluchtsort der LGBTQ-Community gilt. Passend dazu klingen auch Man On Man plötzlich nach mehr als Tagebuchvertonungen. Die ersten Songs bringen mit weiten Synthesizern und Klatschen die Discokugeln der Clubs zum Kreisen – zu “Take It From Me” und “Showgirls” muss getanzt werden. Widerstand ist zwecklos.
Im Verlauf des Albums werden die Töne – nach kurzem Riff-Stakkato in “Haute Couture” – aber sanfter, melancholischer, teils auch düsterer. Immer wieder geht es um die Frage, wie sich die queere Lebensrealität angesichts anhaltender konservativer Strömungen verändert. Soll man die Hoffnung auf die nächste Generation setzen, weil “the grown-ups are kind of a let down” (“Kids”), oder gemeinsam mit J Mascis in sumpfige Schwermut flüchten (“Hush”)?
Gemeinsam mit den vielen bunten Synthies bringt “Provincetown” Man On Man auf ein neues Level, das die Hoffnungen und Ängste einer ganzen Community in ein ganz besonderes Album gießt.
Das steckt drin: The Dandy Warhols, Dinosaur Jr., Imperial Teen
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Man On Man
VÖ: 07.05.2021