The Next Generation: Einstmals bei Raumschiff Enterprise gestartet, scheinen Man Or Astro-Man? nun dem Raumschiff Voyager gleich ziellos durchs All zu treiben.
Auch nach mehrmaligen Durchläufen weiß ich nicht, was ich wirklich vom neuesten Man Or Astro-Man?-Tonträger halten soll. Anfang der 90er als comichafte Science-Fiction-Surfcombo mit lupenreinem Dick Dale & Ventures-Sound gestartet, hatten sie sich dankenswerterweise in den letzten Jahren aus dem viel zu steifen Korsett puristischer Genremusik befreit, und ihren eigenen, oftmals wirren, stets aber unterhaltsamen Neo-Surf mit leichten Anleihen bei den Pixies und wesentlich größeren bei den dadaistischen
New Wave-Göttern Devo geprägt. Bei diesem Album habe ich aber streckenweise eher den Eindruck, als hätten sie sich letztendlich selbst wegrationalisiert. Teilweise klingt das Ganze schon sehr unpersönlich, bisweilen sogar entpersonalisiert, über weite Strecken scheinen sich die Instrumente bereits von selbst zu spielen, hier und da herrscht Stille, ein paar Tonbänder rauschen, dann spielt das Schlagzeug ein paar Beats vor sich hin, bei der einzigen Vocalnummer scheint der Boardcomputer am Mikrofon zu sein. Gottlob bleibt es nicht die ganze Zeit so triste, einige der Tracks heben mit wirklich hervorragenden Melödiebögen ab, und nach einiger Gewöhnung verliert der Brillenträger-Astronauten-Surf auch an Künstlichkeit und beginnt mich ein wenig an eine Surf-Variante des John Carpenter-Klassikers Dark Star denken zu lassen.
weitere Platten
Intravenous Television Continuum
VÖ: 30.11.1999
Experiment Zero
VÖ: 30.11.1999
Made From Technetium
VÖ: 01.01.1900