Wenn Norwegen weiter so viel Geld in seinen musikalischen Nachwuchs pumpt, kann man damit womöglich aussorgen. Immerhin spuckt das große Land mit den verhältnismäßig wenigen Bewohnern in regelmäßigen Abständen neue Bands in die Umlaufbahn, die auch auf dem europäischen Festland für furiose Abende sorgen. Nach den mittlerweile implodierten Silver und solchen Spätzündern wie Wolves Like Us steht mit den blutjungen Man The Machetes bereits die nächste Hardcore-Punk-Sensation zum Durchbruch vor der Tür, der ihnen dank des Debütalbums “Idiokrati” sogar gelingen könnte. Aufgenommen in Toronto unter beifallswürdiger Assistenz von Produzent Eric Ratz, trägt das Album spürbar kanadische Züge und klingt wie eine genmanipulierte Brut aus Cancer Bats, Fucked Up und Propagandhi, mit Comadre als kalifornischem Cousin. Was sich einst in einem zum Proberaum umfunktionierten deutschen Bunker in der Nähe von Trondheim entlud, könnte zum wichtigen Signal für den europäischen Hardcore-Nachwuchs werden, wenn die Band Stehvermögen beweist und sich im Haifischbecken aus Szene-Argwohn und Neid nicht die Flossen stutzen lässt. Textlich können dabei die Wenigsten dem Quintett ans Bein pinkeln, schließlich muss man schon des Norwegischen mächtig sein, um Songs wie “Sluk De Râtt”, “Karma  Brenne”, “Maktesløse” oder “Deltidsidiot” korrekt und sauber dechiffrieren zu können. Moshpit Travels steht euch bei euren Bemühungen sicher gerne hilfreich zur Seite.
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Av Nag
VÖ: 28.08.2015