Manchester Orchestra
The Valley Of Vision
Text: Lukas Schumacher | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
Zugegeben: So ganz kommt die Band um Andy Hull um die christlichen Themen weiterhin nicht herum. Allerdings besingen Manchester Orchestra diesmal eben auch Dinge wie Selbstfindung und Wiedergeburt – und nicht nur Trauer, Tod und Trauma wie auf dem Vorgänger “The Million Masks Of God“. Die ersten Ideen dafür kommen Hull, als er 2021 zufällig ein Buch mit puritanischen Gebeten findet. Die kann man vor allem im Opener “Capital Karma” erahnen, der sehr ruhig und sphärisch von simplen Streicherarrangements, ruhigem Piano und Hulls fast hauchender Stimme getragen wird. Den typisch atmosphärischen Manchester-Orchestra-Vibe durchzieht auch das folgende “The Way”, gleichzeitig gibt ein reduzierter elektronischer Beat dem Song mehr Drive und Energie. “Quietly” macht seinem Namen bis zur Hälfte alle Ehre, ehe sich die Indierock-Band dann zum ersten Mal all ihre Instrumente zur Hand nimmt und sich zu einem langgezogenen, epischen Finale steigert. Lediglich das folgende “Letting Go” fällt ein wenig ab und wirkt mit seinen stimmlichen Experimenten und leicht verkopften Arrangements leicht deplatziert. “Lose You Again” klingt teilweise wie eine Demoversion und könnte bereits der eigentliche Closer sein – allerdings präsentieren Manchester Orchestra mit “Rear View” noch eine Überraschung und fahren so ziemlich alles auf, was ihre musikalische Palette zu bieten hat.
Das steckt drin: Death Cab For Cutie, Dear And The Headlights, Pedro The Lion
weitere Platten
The Million Masks Of God
VÖ: 30.04.2021
Christmas Songs Vol. 1
VÖ: 04.12.2020
I Know How To Speak
VÖ: 27.07.2018
A Black Mile To The Surface
VÖ: 28.07.2017
Hope
VÖ: 26.09.2014
Cope
VÖ: 28.03.2014
Simple Math
VÖ: 13.05.2011
Mean Everything To Nothing
VÖ: 18.09.2009