Dabei würden die fünf Schweden mit dem Eingeständnis, inzwischen vor allem nostalgische Gefühle zu bedienen, wahrscheinlich gar nicht mal so quer liegen. Ihre Art der Rockmusik lässt sich relativ früh verrenten und die Abgeklärtheit, die Mando Diao schon bei ihren frühen Erfolgen ausgezeichnet hat, sorgt jetzt dafür, dass sich niemand grämen muss, wenn der Indierock-Express mittlerweile nur noch jeden zweiten Dienstag in Borlänge hält. Bei Licht betrachtet ist “Bang” tatsächlich kein Knaller, aber das solideste Werk der Band seit zehn Jahren. Dazwischen lagen das nur in Schweden verehrte “Infruset”, der merkwürdige Neon-Meltdown von “Ælita” und das halbgare, Gustaf-Norén-lose “Good Times”. Der Ex-Sänger scheint seitdem stark die Lust am Musizieren verloren zu haben, Björn Dixgårds Stimme springt allerdings gerne in die Bresche. Alles, was an “Bang” gut ist, hat mit seiner Stimme und entsprechend tragfähigen Hooks zu tun. Das Höchste der Gefühle sind allerdings Flashbacks wie “Get Free”, “I Was Blind” und “He Can’t Control You”, die an die beiden besten Mando-Diao-LPs “Hurricane Bar” und “Give Me Fire!” erinnern und damals gute B-Seiten abgegeben hätten. Der Rest der Songs ist bestenfalls stabil in seiner Harmlosigkeit, ein Kuriosum stellt lediglich “Society” dar. Der letzte Song des Albums hat einen simplen Text, brachiale Riffs und einen durchaus bedrohlichen Unterton. Gleichzeitig hat man das Gefühl, Mando Diao hätten den Song beim Nachrichtengucken mit herunter gedrehtem Ton geschrieben.
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