Schublade auf, Schublade zu? Nicht bei dieser Band. Marah versuchen tatsächlich, Stadionrock mit Indie-Geschrammel zu paaren.
Es fällt wirklich sehr schwer, dieser Band Herr zu werden. Selbst die Biografie aus der Feder der Plattenfirma scheint damit ein nicht unerhebliches Problem zu haben. Sie führt als Referenen auf – Zitat: “Rolling Stones, Counting Crows, Guided By Voices, Van Morrison, Bruce Springsteen und CCR.” Es lässt sich eben einfach keine Nische finden. Auf jeden Fall sind die Rolling Stones zu hören, zumindest von der großen Geste her. Marah versuchen sich im Stadionrock. Bei Songs wie “Revolution” kann man sich gut vorstellen, wie Sänger David Bielanko im Scheinwerferlicht steht, “everybody!” brüllt, in die Hände klatscht und die Pyrotechnik sich einmal mehr selbst in den Schatten stellt. Das Schlimme ist nur: So weit wird es wahrscheinlich nie kommen. Auch wenn sich Marah mit ihren voran gegangenen beiden Alben “Let`s Cut The Crap And Hook Up Later Tonight” und “Kids In Philly” in die Lieblingsplatten-Kisten diverser Kritiker gespielt haben, ist “Float Away…” kein wirklicher Ohrenschmaus. Da hilft es auch nicht, dass der Boss persönlich in die Saiten greift und die Backing Vocals beim Opener “Float Away” singt. Vielleicht ist Springsteen aber vom Alter her eher in der Zielgruppe.
weitere Platten
I you Didn't Laugh, You'd Cry
VÖ: 11.11.2005