Wenn behauptet wird, dass eine Band auf ihrem neuen Album alle Qualitäten der vorherigen Releases vereint, dann heißt das zwischen den Zeilen oft, dass ihr die Ideen ausgegangen sind. Ein bisschen ist das auch bei Mardi Gras.BB der Fall – so richtig viele neue Nuancen kann die Crew um Doc Wenz ihrer Sound-Palette offenbar nicht mehr hinzufügen, wobei das Spannungsfeld zwischen authentischem Retro-Funk und Acid-Gejazze grundsätzlich genug Spielraum bietet, um auch eine vierte Platte kurzweilig auszustatten. Dass Mardi Gras.BB nicht nur spielfreudige Gesellen, sondern auch Kenner der Materie und Könner an den Instrumenten sind, steht außer Frage: Erschiene ein Song von ihnen auf einem der zahlreichen Sampler mit vergessenen Rare-Funk-Preziosen, würde der Schwindel wohl kaum jemandem auffallen. Mardi Gras grooven mit Pauken, Trompeten, Flöten und DJ immer rund, manchmal regelrecht zwingend, zuweilen mit angedeutetem Disco-Vibe im Stile der frühen Kool & The Gang, dann wieder schwer und schlüpfrig wie Sly Stone. Insbesondere live dürfte das eine Sause der besonderen Art garantieren – auf Platte ist es streckenweise dann doch etwas anstrengend.
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