Mit 13 schrieb Maria Solheim erste Gedichte. Mit 15 formte sie Songs aus ihren zarten Versen, wurde prompt vom Pianisten Bengt Egil Hanssen entdeckt, und errang mit drei Alben nicht nur in Norwegen den Ruf einer faszinierenden Pop-Poetin. Die Aura des verspielt-versponnenen Mädchens ist ihr geblieben. Der “Will There Be Spring”-Opener “Moonlight”, eine Art Wiegenlied, klingt wie ein fragiles Glasgerüst aus Kinderträumen. Dazu kommt eine durchweg minimalistisch-behutsame Instrumentierung: Akustikgitarre, bisweilen Piano, Orgel, Cello, Drums. Die Stimme ist zumeist gedoppelt, was sich anhört, als trällerten zwei Zwillingskinder miteinander. Insgesamt wird auf “Will There Be Spring” etwas zu viel gehaucht und gezirpt, was Solheims viertes Album ein wenig eindimensional erscheinen lässt. Schade, denn es enthält einige zauberhafte Songs: das bewegend intensive, countryeske “Ocean Needs Water” oder das aufspringend poppige, tanztaugliche “Where Do People Go?”. Mehr Tracks dieser Art hätte man sich gewünscht. Mehr Widerstand gegen das Talent-Vertrödeln ins Niedliche.
weitere Platten
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VÖ: 13.09.2004
Behind Closed Doors
VÖ: 24.02.2003