Bei den männlichen Fans von Azure Ray aus Omaha ist das schon ein bisschen wie bei einer Boy-Group aus England für Mädchen: Jeder hat eine Favoritin. Und so werden sich manche mehr über Maria Taylors Soloalbum freuen, manche auf das Gegenstück von Orenda Fink, das bald folgen wird. Was Maria angeht: Auch allein bewegt sie sich großteilig auf jenen ruhigen, folkigen Pfaden, für die Azure Ray stehen. Das lässt einen manchmal an der Sinnigkeit eines solchen Alleingangs zweifeln, klingen manche Lieder doch eher wie Session-Reste vom tollen gemeinsamen Werk. Einige Stücke begeistern gleichwohl: In “One For The Shareholder” etwa führt Maria mit bissigen Lyrics auf treibendem Dosen-Rhythmus eine neue Geschmacksrichtung in ihren Kosmos ein. Und das abschließende “Hitched” entpuppt sich gar als ein derart starker Song, dass die Verwandtschaft zur Hauptband nur hilfreich ist. Der Rest ist leider verzichtbar, wenn auch keinesfalls schlecht mit Akustikgitarre, eingestreuten Elekronik-Teppichen und viel von Marias flüsterndem Gesang. Nett eben. Aber wir wissen ja, was das heißt. Vielleicht hätte es auch eine EP getan.
weitere Platten
Maria Taylor
VÖ: 15.11.2019
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Overlook
VÖ: 12.08.2011
Lady Luck
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Lynn Teeter Flower
VÖ: 02.03.2007