Und unter den Ramones war er für mich immer schon eher der Unsympath. Kurz gesagt: Er hat in mir einen harten Richter gefunden. Und als solcher muss ich gestehen, dass dieses Album, ähnlich wie sein Vorgänger, wieder mit ein paar wunderschönen Liedern aufwarten kann. “One Way Ride” habe ich noch einige Tage, nachdem ich es das erste Mal gehört habe, vor mich hin gesummt. Allerdings findet sich neben diesem Ohrwurm und dem einen oder anderen ganz netten Song auch sehr viel Mittelmaß auf dieser Platte. Tiefpunkt ist “Dont Blame Me”, bei dem meine Jugendliebe Joan Jett als Gastsängerin auftritt – selten habe ich mich so für die Fehltritte anderer Leute geschämt. Dennoch ist es alles in allem eine durchaus ansprechende Platte, die mich bei jeder anderen Band zum Besuch eines Konzertes im Umkreis von 50 km veranlassen würde – Marky jedoch könnte bei mir im Keller spielen und ich würde nicht runter gehen. Ach ja, im Produzentensessel hat sich Lars Frederiksen den Arsch wund gesessen. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum die Platte angenehm aggressiv, dadurch aber weniger nach den Ramones klingt.
weitere Platten
No Ifs, Ands Or Buts!
VÖ: 20.04.2001
Marky Ramone And The Intruders
VÖ: 02.10.1996