Dass “Make Way For Love” vorrangig als Trennungsalbum eingeordnet wird, muss sich Marlon Williams wohl oder übel gefallen lassen. Schon die Titel lesen sich wie eine Herzschmerz-Playlist für frisch Getrennte in vier Phasen: “Can I Call You” will sich noch nicht so recht mit der Realität abfinden; in “Love Is A Terrible Thing” und “I Didnt Make A Plan” reift die Einsicht, dass es vorbei ist. Die volle Breitseite Liebeskummer folgt aber erst in “Nobody Gets What They Want Anymore”. Für das Duett hat sich Williams die eigene Ex Aldous Harding ins sinkende Boot geholt, inklusive Zeilen wie Schläge in die Magengrube: What am I gonna do/ When I can see that youve been crying/ And you dont want no help from me?. Überraschend ist, dass die zahlreichen Balladen oberflächlich nie im Pathos enden, obwohl sie zunehmend von Piano und Streicher-Arrangements flankiert werden und die Texte eher wenig Anlass zur Hoffnung geben: People tell me Boy, you dodged a bullet/ But if only it had hit me/ Then Id know the peace it brings. Der Grat zwischen herzzerreißend und herzerwärmend ist hier ganz besonders schmal. Williams entfernt sich etwas vom rastlosen Country-Sound seines Debüts. Dadurch büßt er einerseits rohe Energie ein, andererseits drängt die Betonung seiner Ausnahmestimme den Vergleich mit alten Crooning-Vorbildern auf. Zudem kaschieren die warme Stimmfarbe und die ehrlichen Texte auch schwächere Songs. Aber die sind ohnehin die Ausnahme.