Schon die arg beliebige Instrumental-EP “Myramyd” ließ das erahnen, und “The Task Eternal” bestätigt solche Befürchtungen: Das Trio gibt seine zugängliche Marschroute zugunsten monotoner Kompositionen auf, die jeweils gar nicht so lange und doch eine gefühlte Ewigkeit dauern. Nur die schmerzlich schön schleppende Wah-Wah-Orgie “Recast”, ein Musterbeispiel für den bisher im positiven Sinn spröden Stoner Grunge der Franzosen, macht spätestens nach zwei Durchläufen richtiggehend süchtig, der Rest der Stücke reicht dem Material des Vorgängers nur in Momenten das Wasser. Dazu gehören etwa der traumhafte Refrain des geradlinigen Fuzz-Rockers “Crazy Hearth” und die Soundwand, die die Band gegen Ende von “The Proving Grounds” aufbaut. Gitarrist und Sänger Julien Pras’ assoziationsreiche Texte bleiben kleine Kunstwerke für sich, sie sind gespickt mit Zitaten aus Walt Whitmans Gedicht “Pioniere!” im Titelsong oder von John Connolly und Lyriker T.S. Eliot in “The Hollow King”. So lobenswert man seine Kritik an gesellschaftlicher Verrohung und politischem Machtmissbrauch hervorheben darf, so ehrlich muss man gestehen, dass seine Worte allein die recht mediokre Musik nur bis zu einem gewissen Grad aufwerten – falls überhaupt. Sowieso lassen sich die Inhalte angesichts der teilweise greifbaren Ideenlosigkeit der Gruppe leicht überhören, sodass selbst der Reiz, den sie zweifellos ausstrahlt, langfristig verpufft – umso bedauernswerter, weil so manches Zeitlupen-Hook danach schreit, schneller gespielt zu werden. Noch reicht das für eine Wertung über dem Schnitt.
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