Wer die von Gore gesungenen DM-Songs nicht mag, wird mit der Fortsetzung seiner 14 Jahre alten “Counterfeit”-EP nicht glücklich werden. Natürlich bestimmt seine markante Stimme die Platte, natürlich ist diese am Computer entstanden und natürlich ist sie dunkel, melancholisch, eigen und perfektionistisch. Acht Monate arbeitete Gore daheim in Santa Barbara daran, die wichtigsten Songs seines Lebens – von Lou Reed und John Lennon über Nick Cave, Brian Eno und Iggy Pop bis zu uralten Traditionals – auf ihr Skelett zu reduzieren, nur um sie neu aufzubauen und dem Ganzen eine Linie zu geben. So wird es einfach sein, diese Platte an sich vorbeifließen zu lassen, sich kurz über die merkwürdige Songauswahl (u.a. Nicos “Das Lied vom einsamen Mädchen”, David Essex’ “Stardust”) zu wundern und das Werk ins Regal zu stellen. Aber es gibt einen Teufel auf “Counterfeit²”, und der steckt im Detail. Wer genau hinhört, wird ein detailverliebtes Album erfahren. Allerdings ist der von Gore beabsichtigte organische Fan-Ansatz nicht einmal im Piano-Stück “Lost In The Stars” erkennbar. Den hat er völlig wegperfektioniert.
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