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    Martin, Kevin And His Hiwatts
    The Possibility Of Being

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Just For Kicks
    Text: Jan Schwarzkamp / Jörg Staude

    Erinnert sich wer an Candlebox? Eine Band, die Anfang der 90er im Grunge-Overkill ein kleines Licht war. Nein? Doch? Egal! Denn jetzt, elf Jahre nach dem Debüt seiner Band, versucht sich Kevin Martin an einem Neustart.

    Leider, denn Martins Pressstimme, die klingt wie eine Mischung aus angefaultem Bon Scott und hysterischem Ed Kowalczyk, hätte gut und gern in der Mottenkiste bleiben können. Aber aus Zombiefilmen haben wir gelernt: Manche Tote wollen einfach nicht liegen bleiben. So hat Kevin die Lohnarbeiter The HiWatts rekrutiert und für “The Possibility Of Being” elfmal Formfleischrock aus der sterilen Konserve geholt. Da wird mit “Amedia” solide gerockt, bloß, um Platz zu machen für haufenweise balladesken Schmonz und Songs wie “I” oder “Enemy”, die selbst den seit geraumer Zeit völlig uninteressanten Live als B-Seiten zu öde gewesen wären. Als Versöhnung gibt es das mit Backgroundsängerinnen versehene “She”, das angenehmerweise nur nach lahmarschigen Black Crowes klingt. Kevin, pack deine Band ein, lass dein aufdringliches Organ verstummen und leg dich in das Grab, aus dem du gekrochen bist. Anspruchslosen, veralteten Rock wie diesen machen selbst Nickelback praller – wenn auch Chad Kroeger die blödere Frisur hat.
    Jan Schwarzkamp – 4

    Madonnas erstes Signing für ihr Label ‘Maverick’, Platin-Scheiben, Touren um die Welt. Der ehemalige Candlebox-Sänger Kevin Martin kennt das Spiel. Jetzt ist er allein. Und bleibt trotzig bei seinem Stil. Was auch nicht sonderlich verwundert; was soll er sonst machen? Seine Stimme ist dieselbe geblieben. Und die ist prädestiniert für Rock, groß geschrieben. Das ist altbacken, ja. Soll auch so sein. Man kann nicht immer nur korrekt Bahn fahren, in der Rock-Disse mit den Alternative-Hitparaden-Kenntnissen prahlen, die neuesten Untergrund-Shirts tragen und nur an Festtagen bei Oma Fleisch essen. Stop! Bevor jetzt die ganzen Klischee-Spitzen von wegen ‘zu spät’, ‘zu banal’, ‘zu unoriginell’, ‘zu schlecht’ abgeschossen werden: Wer zehn Jahre nach Grunge eine solche Platte wie diese auf eigene Kosten einspielt, herausbringt und vertreibt, glaubt an seine Sache. Das merkt man jeder Note an. Kevin Martin bedient die Klientel, der Creed zu schmierig, Live zu bombastisch, Pearl Jam zu nachdenklich (langweilig?), Mother Love Bone zu glamourös waren/sind, kurz die komplette Bandbreite, mit der Led Zeppelin gleich mehrere Generationen Musiker Nordamerikaner in den 70ern ‘verseucht’ haben. Ob die das eigentlich wissen?
    Jörg Staude – 9