Wer wie ich gedacht hat, Marxman hätten sich endgültig von der Schaubühne, die da HipHop heißt, verabschiedet, der hat sich (zum Glück) getäuscht. Für mich wäre es die natürliche Weiterentwicklung gewesen, haben Marxman nach ihrem Klassiker “33 Revolutions Per Minute” in Form der “Cynic”-12″ schließlich nur noch eine grottenschlechte EP abgeliefert. Doch “Time Capsule” zischt durch neue Sphären, die sich durchweg als lohnenswert erweisen. Was sich auf “Cynic” nur noch als schwache Brüskierung mit plattgetretenen Phrasen darstellte, kann 1996 getrost wieder als Roughness bezeichnet werden. Nicht nur, daß die Beats wie Handkantenschläge durch die Lautsprecher wandern, nein auch wird auf dem genialen Opener “Dazed & Confused” die komplette Stimmgewalt in gesangliche Bahnen gelenkt. Die spacigen Soundklumpen, die immer wieder gestreut werden, und dem Album wie nasser Lehm anhaften, geben dem Titel die volle Existenzberechtigung: ich fühle mich wie in einer Zeitmaschine und ich fühle mich auch noch wohl dabei. Ein echtes Manifest.