Ein Schelm, wer an Ace Of Base oder Roxette denkt. Nehmen wir lieber Clawfinger als Maßstab. Ein Kräftemessen zwischen Mary Beats Jane und jenen Möchtegern-Niggern darf man sich in etwa wie einen fetten Volvo vorstellen, der mit Vollgas in ein Ikea-Regal brettert. Schon der Opener “Neighborhood Psycho” walzt jeden Zweifel gnadenlos nieder, Powergeladener Hardcore-Thrash, erfrischend geradeaus wie Metallica in ihren Garage Days-Tagen und auch die vielzitierten Pantera dürfen bei einer Kategorisierung nicht fehlen. Ich meine hier nicht die vertrackt-verspielten Ergüsse von “Far Beyond Driven”, sondern Pantera, wenn sie so richtig “Fucking Hostile” sind. Der stets selbstmordgefährdete Sänger und Songwriter Peter Dolving mußte denn wohl auch nicht “seinen Anselmo lernen”, die Wut klingt überzeugend echt und aus dem Bauch raus. Wenn so ein emotionales Donnerwetter dann auch noch technisch versiert rübergebracht wird, kommt nur die Höchstwertung in Frage.
5/5 Dirk Siepe
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Locust
VÖ: 13.05.1997