Nicht nur, dass so etwas heutzutage auf Lookout erscheint: Wo früher eher Postrockiges ertönte, setzt Mary Timony größtenteils auf “traditionelle” Indie-Gitarrenklänge, die nicht von ungefähr an eine Spätachtziger-Inkarnation von Sonic Youth erinnern, teilweise aber auch mal an die Breeders und erst recht an die versponnenen Amps denken lassen. Keine Flachheiten, trotz instrumentaler Verknappung größtenteils stimmig und dicht arrangiert. Kunst und Klang ordnen sich dankenswerterweise den Songs unter, die mit Hilfe des Medications-Drummers Devin Ocampo kompetent-spartanisch und unter der Regie von Brendan Canty atmosphärisch dicht runtergebügelt wurden. Was auch die Tatsache relativiert, dass Mary Timony nicht zu den abwechslungsreichsten und ausdrucksvollsten aller Sängerinnen und Songwriterinnen zählt. Da hätte es ein paar mehr düstere Knaller vom Kaliber “Return To The Pirates” oder “Moon” gebraucht. So aber verliert sich durch die vornehme Zurückhaltung der Dame einiges diffus im Äther.