“Elastic Days” markiert eine Konsolidierung: Nach dem etwas unruhigeren und mit nicht ganz so starken Songs gesegneten “Tied To A Star” (2014) klingt das neue Album wieder so herzerwärmend-melancholisch aus einem Guss wie das berückende “Several Shades Of Why” (2011). Nur hat es Witch-Schlagzeuger Mascis vor Freude über das neue Schlagzeug-Set mitgerissen, weshalb oft die Percussion vom Start weg neben der Akustikgitarre steht. Das hört sich einen Hauch indierockiger, voller und weniger intim an als zuvor, ansonsten aber bleibt Mascis seiner Linie treu: Das perfekt betitelte “Elastic Days” ist Musik für jene somnambulen Spätsommer-Nachmittage, die sich in der warmen Sonne endlos zu dehnen scheinen, während bittersüße Gedanken zu leichten Seufzern werden. Viel Abwechslung braucht das alles nicht: Zur Akustischen und Mascis ewig angebrochener Stimme klagt in “Web So Dense” ein Cello, setzen schwermütige Klavierakkorde in “Give It Off” einen Akzent, entspinnt sich in “I Went Dust” ein ergreifendes Duett mit weiblichem Background-Gesang. In vielen Songs besorgt dann ein E-Gitarren-Solo im dritten Akt das erhebende Finale. Und weil immer so viel über den schweigsam-brummigen und gitarrengöttlichen Mascis gesagt wird: Auf “Elastic Days” fällt er auch als Erzähler positiv auf, der sich die Verflossene in “See You At The Movies” in die Filme in seinem Kopf träumt. Etwas versponnen und rätselhaft, aber immer mit einer mitreißenden Sehnsucht – wie alle großen Melancholiker.
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