Manchmal passen Bandnamen zur Musik. Mass sind eine wahrlich massive Rockband ohne Anbiederungen und mit jeder Menge Ideen.
Auf der Verschlusslasche des schicken Pappschubers steht `Heavy`. Was den Musikstil dieses Quartetts eigentlich schon recht konkret beschreibt, denn `Heavy` kann vieles heißen: auf der einen Seite ewig ausgedehnte Improvisationsparts wie beim psychedelischen Titeltrack oder langgezogene, doomige Stücke wie “Red Pill To Swallow”, auf der anderen ganz simpler Auf- die-Fresse-Rock wie das treibende “Found Highway” oder das mächtig groovende “Holy Wood”. Bei Mass haben wir es mit guten Musikern zu tun, die dem Hörer ohne Rücksicht auf Verluste dreckigen, noisigen Rock in allen möglichen Formen einschenken. Das Ganze ist verziert mit verfremdetem Gesang, der nur dann eingesetzt wird, wenn er wirklich Sinn macht. Ein wenig an Kyuss erinnern sie, obwohl sich musikalische Vergleiche eher als problematisch entpuppen – was durchaus ein Kompliment ist. Und die Low Budget-Produktion dieses Albums schlägt zwar keinem Fass dem Boden aus, hat aber dennoch mehr Charme als so manches perfektes Studiokonstrukt. Mass sind selbstständig, detailverliebt und erfahren genug, sich gehen zu lassen.
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dto.
VÖ: 15.05.2000