Bei knapp einer Stunde einschläferndem Noise-Doom aus Bayern sind gute Nerven gefragt.
Dabei stimmt im Ansatz eigentlich alles: Irgendwo zwischen den frühen Melvins und Neurosis anzusiedeln, versuchen die drei Münchner mit riesigen Gitarrenwänden und schleppenden Drums ihre eigene Variante des wirren Krachs zu etablieren. Doch die zehn Songs bleiben vor allem in punkto Songwriting mehr als nur einige Meilen hinter den Vorbildern aus Amerika zurück und so ist bei mir nach mehreren Hördurchgängen das einzige Resultat eine unglaubliche Müdigkeit. Die Band verliert sich in endlosen, einschläfernden Riff-Schleifen, die ins Nichts führen, bei keinem einzigen Stück bleibt so etwas wie eine Gitarrenlinie oder der Hauch einer Melodie im Ohr hängen und scheinbar eine Ewigkeit andauernde Songs, wie das fast neunminütige Mistake, bei dem im Grunde überhaupt nichts aufregendes passiert, können einem den letzten Nerv rauben. Klar ist mangelnde Eingängigkeit nicht der einzige Faktor, der eine Platte schlecht macht, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass jemand, der sich nicht vorher eine Gabelstaplerladung Gras reingezogen hat, dazu in der Lage ist, diese Platte ohne körperliche Schmerzen komplett durchzuhören. Das mag zum Teil auch an der spärlich eingesetzten, manchmal extrem nöligen Stimme von Sänger Robert Merdzo liegen – und mit Sicherheit ist das Wetter momentan auch viel zu gut, um diese anstrengenden Doom-Attacken zu konsumieren.
weitere Platten
Absence Of...
VÖ: 01.01.1900