Dabei macht das Quartett auf “Zurück ins Licht” vieles richtig. In “Mehr!”, einem Abgesang auf den unstillbaren Durst des Kapitalismus, stimmt die drückende Energie, auch die dezidierte Beobachtung des kleinbürgerlich-provinziellen Konservatismus bekommt in “Totes Land” ein würdiges Gewand übergeworfen. Kehrt das Quartett den Blick jedoch nach innen, fühltman sich plötzlich wie auf einer Schlagerparty. Mit den Augen gen Stadionrock gerichtet bleibt zudem etwas Wichtiges auf der Strecke: Echte Emotionen stellen sich wegen des recht uninspirierten Songwritings, Sebastian Beyers Intonation und den meist sehr platten Texten nicht ein. In Songs wie der unangenehm-trotzigen Midlife-Crisis-Hymne “Tun was ich will” oder dem Klagen über den häuslich gewordenen Freundeskreis in “Neelassma” schwebt zudem immer wieder eine gewisse Wehmut nach den guten alten Zeiten mit. Natürlich stimmt die Haltung bei Massendefekt und “Zurück ins Licht” werden Fans sicherlich als stabile Verwaltung ihres Werks genießen, am Ende passen die Gefühlsausbrüche aber genauso wenig zum Sound der Band wie zu einem Nachmittag im Strandkorb.