Forest Fire, ja, aber mit Betonung auf Wald, also ausladende Pinien, weicher Moosboden und die paar Flammen in Mitte, die alles nur noch heimeliger machen. Davor hockt Mat Gibson, das Flanellhemd bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, das Gesicht bartstoppelig genug, aber um alles herum eine schüchterne Schlaksigkeit, die sagt: Ich bin kein Holzfäller, ich habe im Überlandbus hierher ein Taschenbuch aus dem Antiquariat gelesen. Gut für ihn. Der Titelsong ist der längste und schönste, Gitarre und Schlagzeug schleppen sich durch die Zeitlupe, seine Stimme hallt, hat genau den richtigen Touch nerdige Eigenheit, um besonders, aber nicht unangenehm zu klingen. I climb above the flames/ In an old jet plane/ Why you leaving so soon? Streicher helfen ihm. Auf Forest Fire gibt es nur sieben Songs und alle sind sie melancholisch, wehmütig, auf die zufriedene Art, die Sehnsucht nach viel hat und nichts fordert. Its time to call for help, und niemand rührt einen Finger. Manchmal geht Mat Gibson mit seiner Stimme am Zeilenende hoch und wirft dabei wahrscheinlich kurz den Kopf in den Nacken, manchmal hat er einen amerikanischen Akzent, den er gar nicht hat, manchmal klingt er wie der Chorknabe, der er wohl nie war. Aber immer betritt er die eigenen Songs vorsichtig und respektvoll, bleibt weit genug entfernt stehen, um niemanden direkt anzusprechen. Eher hüllt er ein, bleibt außen vor und überall, berührt kaum, bis man ohne großes Erschrecken merkt, dass man nicht mehr von der Stelle kommt.