Millionenverkäufe des Debüts und der Grammy für Sänger Rob Thomas machen noch keine gute zweite Platte. Matchbox Twenty haben sich dem Mainstream ergeben.
Der Erstling Yourself Or Someone Like You aus dem Jahr 1997 kam genau zur richtigen Zeit und weckte das Interesse der Ami-Medien am College Rock. In Europa dauerte es wieder ein wenig länger, aber spätestens seit dem Santana-Superhit Smooth wissen auch gänzlich unbeleckte Geister, in welcher Band Rob Thomas seine Brötchen verdient. Von denen kann er sich dem Megaerfolg des Debüts sowieso schon ganze Wadenladungen kaufen. Und genau so satt hört sich diese Scheibe an: Der Opener Angry brilliert bereits durch seichte Mittelmäßigkeit, selbst die Counting Crows haben da mehr Peffer im Arsch. Wenn dann im zweiten Song Black & White People noch Bläsersätze die Hörgänge gänzlich zuzuckern, möchte man schon gar nicht weiter hören. So klingt eine Band, die mit ihrem ersten Album schon alle Möglichkeiten voll ausgeschöpft hat. Ob Rob Thomas der neue Bon Jovi werden will? Kann man gemeiner beleidigen? Mit Alternative oder College Rock hat das Ganze nichts zu tun, auch wenn es der Titel Mad Season By vermuten lässt. So, jetzt ist Schluss, denn in der Bridge zu Last Beautiful Girl klaut Thomas von Jennifer Lopez If You Had My Love. Da hört der Spaß auf. Ich bin enttäuscht. Ehrlich.
weitere Platten
North
VÖ: 31.08.2012
More Than You Think You Are
VÖ: 03.03.2003