Irgendwann während der Covid-Wellen von 2021, in denen an Touren nach wie vor nicht zu denken war, begann Matze Rossi, in seiner Studio-Scheune intime Coversongs aufzunehmen und als Singles zu veröffentlichen. Den ersten Song – ein Cover von Zoé Wees’ “Control” – spielte er im Winter noch alleine ein, später holte er sich bei befreundeten Musiker:innen Unterstützung. Zwölf Songs brachte er in drei Jahren so aufs Band, zuletzt eine Version des Donots-Hits “Stop The Clocks” mit Chuck Ragan, die am gleichen Tag wie das Album erscheint.
Dessen Tracklist besteht aus Covern von Fugazi bis Avicii und von The Cure bis Neutral Milk Hotel, performt sowohl mit Punk-Veteranen wie Nathan Gray (Boysetsfire) und Chris Cresswell (Hot Water Music) als auch Songwriter:innen wie Northcote oder Linda Rum. Das wirkt erstmal wie Kraut und Rüben, profitiert aber von Rossis starker Federführung und seinem Bewusstsein für Zusammenarbeit.
In ihrer akustischen Aufmachung findet die Platte einen roten Faden, ohne gleich zu homogen zu werden und vor allem die mehrstimmigen Gesangsharmonien inszeniert Rossi immer wieder gut. Wo andere auf solche Art aufgenommene Pandemie-Alben oft an Beschäftigungstherapie erinnern und es nachvollziehbar ist, 2024 darauf nicht mehr neugierig zu sein, schafft Rossi noch einmal eine Variante, die sich lohnt.
Das steckt drin: Conor Oberst, Angus & Julia Stone, Villagers
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