“Fallen Angel” ist ja schon mal kein guter Titel für ein Album. Weil das irgendwo abgedroschen klingt. Und sexy ist das wohl nur für Leute, die “Liebe machen” für eine gute Bezeichnung für Beischlaf halten. Wenn man aber Musik wie Maxim macht, der sich früher Maxim Reality nannte, dann ist Sex ein wichtiger Faktor. Wie das richtig geht, zeigen Pharrell Williams und die Neptunes. Deren Breaks, Sounds und Produktionskniffe lugen hinter jedem Stück auf diesem Album hervor. Und wenn Maxim mit Kopfstimme seine Verse ins Mikro presst, und die Gitarren-Fragmente über stockende Beats galoppieren, taugt das sicher als Hommage an die bisher wichtigste Produzenten-Crew des noch jungen Jahrtausends. Nur sexy ist das nicht. Was bei den Vorbildern als sehr schicker Science-Fiction-HipHop-Minimalismus daherkommt, klingt auf “Fallen Angel” öd und leer. Was bei den Neptunes Frauen in Scharen auf die Tanzflächen treibt und für springbrunnenartige Hormon-Ausschüttungen sorgt, taugt bei Maxim höchstens als Rausschmeißer in der Großraum-Disko. Traurig, das.
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