Musik am Rande der Suizid-Grenze. Sterbensschöne Lieder zum sich Festhalten und Losheulen für alle emotional suckers.
Darf man so viel in CD gegossene Einsamkeit und Trauer noch schön finden, oder ist das schon bedenklich? In Sachen Suizidtendenz kommt Maximilian Hecker so ziemlich gleich hinter Portishead. Nur braucht er keinen Programmierer und schon gar kein Orchester, macht lieber alles allein, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Orgel, und mit ganz viel ehrlich gefühltem Herzschmerz. Hecker, der mit dem auch hier enthaltenen Cold Wind Blowing erstmals auf dem alaska.de-Soundtrack auffiel, verleiht dem Wort fragil eine ganz neue Dimension: langsam sind seine Lieder und zurückhaltend instrumentiert, dafür aber zum Bersten voll mit Sehnsucht und gesungen mit einem Falsett, das einen schwindeln lässt. Manche sagen Schwuchtelgesang dazu. Nicht weit weg von Radiohead vor Kid A und vielleicht noch näher an Travis, wobei hier mehr drinsteckt als ein Hit und viel Belangloses. Eine leise Platte, die trotzdem auffällt, sich im Raum ausbreitet und ein paar wirklich riesengroße Momente (Infinitive Love Song ist definitiv einer davon) besitzt.
weitere Platten
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VÖ: 19.01.2024
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VÖ: 27.07.2012
One Day
VÖ: 27.03.2009
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