Kleiner Schock: Zu Beginn klingen Maximo Park wie die zwar rastlosen, aber auch dementsprechend müden Britpopveteranen Ocean Colour Scene. Das erste Stück “Give, Get, Take” besitzt genau die Art banale Hast, die im Britpop letztlich nicht mehr ist als Pub-Nostalgie. Maximo Park sind beim fünften Album angelangt, und die Fans der ersten Stunde, die noch immer zittern, wenn sie an “Apply Some Pressure”, “Graffiti” oder “The Coast Is Always Changing” denken, stellen sich die bange Frage: War’s das? Klare Antwort: so und so. Die perfekte Dynamik von 2005 bekommt die Band aus Newcastle nicht mehr hin. Aber ein paar Nuancen gelingen. Die nachtkalten Electronica von “Brain Cells” und “Leave Your Island” sind stimmig, Paul Smith singt wie tiefergelegt, die Keyboards wabern. Gutes Material für Rückfahrten im Bus von der Disco. “Lydia, The Ink Will Never Dry” versucht den Anschluss an die alten und erfolgreichen Großtaten, vor allem “Books From Boxes”. Irgendwie ist alles da, die hübschen Gitarren, die Anspielungen auf Literatur und Poesie, das Flirren in Smiths Stimme. Leider ist der Song nciht so gut und das Gitarrensolo in der Mitte ziemlich käsig. Schön, dass Maximo Park gegen Ende deutlicher denn je nach Amerika blicken: “When We’re Going” verbindet aufs Schönste die Schunkelstimmung der simpleren Grizzly-Bear- und Vampire-Weekend-Stücke mit klassischem Rock’n’Roll-Songwriting im Stil von Jonathan Richman. Sehr gelöst klingen Maximo Park hier. Vielleicht wäre das ein Weg: Beim nächsten Mal die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich auf etwas ganz Neues zu konzentrieren.
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