Als Bubba Sparxxx’ Debüt das Licht der Welt erblickte, sprachen plötzlich alle vom ‘neuen Eminem’. Das war natürlich grober Unfug, massiv an den Haaren herbei gezogen und ist inzwischen glücklicherweise auch völlig redundant – von dem Dickerle spricht kein Mensch mehr. Von diesem jungen Mann aus New Jersey sollte man hingegen allen erzählen, die herzlich schrägen, krumpelig kruden und sprachlich äußerst offensiven HipHop von einem verspulten Weißbrot zu goutieren wissen. In Insider-Kreisen ist der Spackofant aus New Jersey schon länger ein Thema, und das mit gerade mal einer Single, einer Maxi und einer EP in vier Jahren. Nun also mit “Paulellujah” sein Debüt-Longplayer, der vieles kann, kaum etwas auslässt und nur selten übers Ziel hinaus schießt. Darauf zu hören gibt es HipHop der sehr eigenwilligen Sorte, irgendwo zwischen Del Tha Funky Homosapien, Blackalicious und Dälek. Dazu Textentwürfe zwischen Kurt Tucholsky und Forrest Gump, mal in bester Stand-Up-Comedian-Tradition locker daher erzählt, mal Homie-mäßig böse auf den Punkt gerappt, häufig auch hibbelig-nervös dahin gesabbelt – und genau dann erinnert der neunmalkluge Naseweis an einen coolen, weil hundert Mal authentischeren Eminem. So wird “Paulellujah” zu Hörbuch, Comedy-CD und HipHop-Platte zu gleichen Teilen, die in ihrer Zerrissenheit manchmal etwas anstrengend, in der Gesamtheit aufgrund ihrer zappeligen Einzigartigkeit aber höchst unterhaltend ist. Oder, kürzer: Slim Shady – Pop-Appeal + Klapsmühle = MC Paul Barman.