Lange hat es gedauert, bis sich der ehemalige Suede-Gitarrist Bernard Butler wieder mit seiner besser singenden Hälfte David McAlmont vertragen hat. Sieben Jahren sind seit dem ersten und einzigen Lebenszeichen des Duos, “The Sound Of McAlmont & Butler”, vergangen. Seitdem hat sich der Songwriter Butler scheinbar die Zeit mit alten `Motown´-Platten, dem Sound der Westküste und Disconummern aus den 70ern vertrieben. Der Opener “The Theme From McAlmont & Butler” gibt auf wunderbare Weise die Richtung des Albums vor. Das Intro steigert sich unterschwellig, die Stimme erhebt sich vom geflüsterten “microphone check” ganz langsam, bis sie dort angelangt, wo sie hingehört: bei einen Refrain, für den sich Curtis Mayfield nicht geschämt hätte. “Sing me back the song” fordert sie, begleitet von ausgefeilten Streicherarrangements, die von Butler und Gini Ball (u.a. Marc Almond, Nick Cave) gesetzt wurden. Das sind fünf Minuten Pop, die das Versprechen des Albumtitels, die gute alte Zeit zurückzubringen, aufs Schönste erfüllen. Auch an den beiden folgenden Stücke “Falling” und “Different Strokes” wird der Liebhaber noch Freude haben. Haarscharf schlittern sie am Kitsch vorbei und stellen Butlers Talent als Schreiber von ausgewogenen Songs unter Beweis. Leider bewegen sich die übrigen Tracks in arg seichten Gewässern und hätten sogar in Ilja Richters “Disco 2000” die Puppen von der Tanzfläche verscheucht.
weitere Platten
The Sound Of... McAlmont & Butler
VÖ: 22.11.1995