Früher rockte McEnroe zu Dinosaur Jr. ab, letzten Endes waren aber doch die Beastie Boys, Public Enemy und De La Soul die maßgeblichen Einflüsse für seine eigene Musik, wie er in “Wandering Eye” erzählt. Auf “5 Years In The Factory” gibt’s dann auch lupenreinen HipHop, bei dem sich eine gewisse Indie-Attitüde eher in den oftmals politischen Texten als in der Musik findet. Da werden in “6.25 At The First Window” die Geschäftspraktiken der globalisierten Fast-Food-Giganten mit Wortwitz angeprangert (“follow the litter”), Zweifel an gängigen Lebensentwürfen geäußert (“Working In The Factory”) und natürlich – McEnroe hatte einst einen Majordeal – immer wieder die mitunter fragwürdigen Mechanismen im Musikbusiness offen gelegt. Wer nun auf einen hektischen Agit-Prop-Klumpen spekuliert, liegt allerdings daneben, denn der Mittzwanziger aus Winnipeg geht es musikalisch ziemlich smooth an und wirft immer wieder kuschelige TripHop-Instrumentals dazwischen. Auch sein Rap-Stil ist weit weniger aggressiv als es die Themen erwarten ließen, einzig bei “Suge Knight” geht es eine Spur handfester zur Sache. Insgesamt revolutioniert McEnroe mit “5 Years In The Factory” zwar nicht das Genre, wer aber soliden HipHop abseits der Titten-und-Ärsche-Klischees zu schätzen weiß, kann hier fündig werden.