Dabei beginnt die Reise sogar recht akzeptabel. “Lovely Kick” will dorthin, wo die “The”-Bands derzeit den Takt angeben, und auch “Love Is Blue” macht trotz “Oh-Oh-Oh-“-Chorus wenig falsch. Doch dann wird zur traurigen Erkenntnis, was dem Hörer allzu lapidar-unverbindlich als “Sammelsurium von insgesamt 13 Songs verschiedener Couleur” verkauft werden soll: Motion Control Foundation hängen das Konzept an den Nagel, wollen alles probieren – und übernehmen sich komplett dabei. Kurzentschlossen wird alles überstürzt in den großen Topf geworfen, der den Einheitsbrei so unverdaubar lauwarm hält: dröge Pseudo-Rock-Nummern (“Better Mornings”), die sich altersschwacher H-Blockx-Hooklines bedienen, gemischt mit Terry Hoax-Retorten-Pop-Appeal. “Oh My Love” will uns Spaß und Ohrwurm-Gestus mit der Dampframme einprügeln, tönt aber leider wie das Zweitverwertungsrecht von Chumbawamba und Liquido-B-Seiten. Doch es geht noch schlimmer: “Greenhorn” möchte Faith No More sein, klingt allerdings letztlich nur hoffnungslos. “Here Comes Timmy” taugt höchstens für die nächste Polonaise beim Kindergeburtstag. “You Can Never Bring Me Down” ist orientierungsloses Gejamme in erbärmlichster Form. Um für das präpubertäre “The Band Is Back In Town” einen letzten Rest Humor aufzubringen, muss man schon den Clown aus der Familienpackung gefrühstückt haben. Wenn das die Cowboys sind, will man die Indianer siegen sehen.
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Candy Floss & Spice
VÖ: 30.06.2003